Nach dem Abel Tasman zog es uns, wie ihr ja schon wisst, wieder ins Hang Dog. Wie einige Leute dort sagen: „This place sucks you in!“, was auch in unserem Fall zutraf. Weils dort ja gar so schön ist, fiel es uns nicht leicht dort endgültig aufzubrechen. Aber wir waren uns beide einig, dass es an der Zeit war weiterzufahren. Schließlich gibt es auf der Südinsel noch viel zu entdecken.
Bevor es dann Richtung Christchurch ging, galt es noch den nördlichen Teil der Golden Bay zu erkunden, da Wharariki Beach, laut einem französischen Weltenbummler, zu den weltschönsten Stränden gehört. Dieser Aussage mussten wir natürlich nachgehen. Bei Marco und Svenja gab es in letzter Zeit etwas trübe Wolken im Schlaraffenland und so nehmen sie sich nun getrennt etwas Zeit für sich selbst und zum nachdenken. Während Svenja im Hang Dog geblieben ist, kam Marco mit uns zum Cape Farewell. Über grüne Hügel, entlang an den Klippen wanderten wir dort etwas herum. Beinahe hätten wir vor lauter Hilfsbereitschaft beim Starthilfegeben den Sonnenuntergang am Wharariki Beach verpasst. Zum Glück jedoch nur beinahe. Auf einer Decke und mit einer Flasche Wein bestaunten wir die Abendstimmung. Auf der einen Seite ein unglaubliches Abendrot, auf der anderen ging der Vollmond über den Hügeln auf. Im Gegensatz zur Tageszeit war der Strand nachts so unglaublich ruhig. Kein Windchen, das Meer spiegelglatt und nur wir drei im Mondlicht. Eigentlich der perfekte Ort, um am Strand zu übernachten. Leider hatten wir jedoch nicht genug warme Sachen dabei und so trieb uns die aufkommende Kälte um 1 Uhr zurück an den Parkplatz. Am nächsten Morgen konnten wir dann uns im Tageslicht nochmal davon überzeugen, dass der Franzose absolut Recht hatte. Weiße Sanddünen, tosendes Meer, Höhlen und gigantische Felsbögen – einfach traumhaft. Gleich in der Nähe liegt Farewell Spit, eine über 30 km lange Landzunge aus Dünen, die tausende von arktischen Zugvögeln beherbergt. Weil wir aber der Meinung waren, dass wir am Tag zuvor schon genug rumgelaufen sind, genossen wir dort im Café die Aussicht und eine Eisschokolade.
Wir beide machten uns am nächsten Tag auf nach St Arnaud zu den Nelson Lakes. Von der Küste ins Gebirge also. Und das an einem Tag …
Marco ist in der Zwischenzeit schon mal nach Christchurch. Wie überall in Neuseeland (über 2000 im ganzen Land), gibt es im Nelson Lakes National Park viele kleine, vom Doc unterhaltende Hütten. Für nur 60 $ im halben Jahr können wir diese Hütten unbegrenzt nutzen. Die vielen Hütten bieten somit die Möglichkeit seine Routen individuell zu planen. Leider wird die schönste und zentralste Hütte im ganzen Park gerade neugebaut. So mussten wir die Tagesetappen anders als normal einteilen. Auf der relativ kurzen ersten Tagesetappe legten wir schon einen Großteil der Höhenmeter zurück und verbrachten die erste Nacht oberhalb der Baumgrenze in einer schönen Hütte über Lake Rotoiti. Für den zweiten Tag hatten wir mit über 9h einiges vor. Auch wenn wir abends etwas erschöpft waren, hat sich die Anstrengung auf alle Fälle gelohnt. Von der Bushline Hut ging es über einen lang gezogenen Bergkamm. Immer mit einem tollen Blick und vorbei an kleinen Bergseen wanderten wir bis zum Angelus Basin, wo die besagte Hütte direkt am tiefblauen Lake Angelus gebaut wird. Dort war es dann erst mal an der Zeit für eine ausgedehnte Pause. Der Weg führte uns weiter den Cascade Track hinunter, der ziemlich steil, aber super schön war. Schon bald kommt man dort an einen kleinen Bach mit vielen kleinen Wasserfällen und folgt ihm bis hinunter ins Tal. Das Quellwasser ist so klar, dass man ohne Probleme daraus trinken kann und wir nicht widerstehen konnten, uns in einem kleinen Pool zu erfrischen. Am Mittwoch wanderten wir dann nach einer Nacht in der Lakehead Hut am See entlang zurück. Nach Wochen an Traumstränden war es schön auch mal wieder richtig alpine Gegenden zu sehen.
Kaum zurück vom Track beschlossen wir noch am gleichen Nachmittag die 350 Kilometer nach Christchurch durchzufahren. Schließlich wollten wir uns noch mit Hennie und Ann Kris in Akaroa, südlich von Christchurch, treffen, bevor die Beiden am 10. nach Hause fliegen. Nachdem wir Marco in seinem Hostel abgeholt hatten, trafen wir auf einem Parkplatz zufällig Simon’s besten Freund aus Deutschland inklusive Freundin. Lustig, wie klein die Welt ist. Zusammen zogen wir noch bis spät um die Häuser. Auch wenn spät bei uns halb 4 war, bei Phillipp und Marco war spät erst am nächsten Tag um halb 10. Was aber wohl auch daran lag, dass die beiden mehrere Stunden lang durch die Stadt irrten. Tja, wer hätte gedacht, dass man sich in neuseeländischen Städten verlaufen kann…=)
Trotz Schlafmangel und leichtem Kater fuhren wir am nächsten Tag nach Akaroa auf der Banks Peninsula. Die kleine Vulkanhalbinsel ist vor allem für seine blauen Buchten und seine seltenen Hector-Delphine bekannt. Zusammen mit Hennie und Ann Kris verbringen wir gerade ein paar Tage in einem schnuckeligen, zusammengewürfelten Farm-Hostel, bevor wir dann am Wochenende zurück nach Christchurch fahren.
Liebe sommerliche Grüßlis
Melli & Michi
Freitag, 5. Februar 2010
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NEID!!!!!!!!!!!!!!
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