Freitag, 13. November 2009

Vom Freizeit- in den Arbeitsstress

Schon wieder ist ne ganze Weile vergangen, seit wir das letzte Mal zum schreiben gekommen sind. Und das, obwohl es eigentlich so viel zu erzählen gibt. Also machts euch bequem...;)


Zuerst einmal müssen wir euch was von den absolut fantastischen Tagen in Taupo vorschwärmen. Nichts gegen die tollen Weggeh-Wochenenden in good ol' Germany, aber sowas wie an den Tagen haben wir wohl noch nie erlebt!
An dem Donnerstag Abend, an dem wir zuletzt geschrieben haben, sind noch Marco und Svenja entnervt von der Arbeitssuche aus Napier nachgekommen. Und sie haben ihr Kletterzeug mitgebracht... Also starteten die Anderen gleich am Freitag nach Kinloch, einem Klettergebiet direkt am Ufer von Lake Taupo. Wir jedoch begaben uns vorher noch auf vulkanische Spuren und besuchten Orakei Karako, eines der größten Thermalgebiete Neuseelands. Abseits von allen Touristenströmen konnten wir uns dampfende Schwefelquellen, blubbernde Geysire und Schlammlöcher in einer unglaublich farbenfrohen Umgebung anschauen. Höhepunkt war wohl eine riesige, steil abfallende Höhle, deren Eingang vom Urwald fast verschluckt wird und in der am Grund ein jadegrüner See schimmert.

Danach stießen wir zu den Anderen, spannten am See die Slackline und kletterten die Felswände hinauf. Die Belohnung für die nicht ganz einfache Route war ein fantastischer Ausblick auf Lake Taupo. Abends düsten wir dann, wegen gesundheitlicher Kinkerlitzchen der anderen, alleine an den Fuß der 3 noch aktiven Vulkane im Tongariro National Park. Wir hatten uns nämlich für den nächsten Tag die 7 Stunden lange Tongariro Crossing vorgenommen. Im Dunkeln sahen wir schon die schneebedeckten Bergspitzen majestätisch über uns aufragen. Noch beeindruckender war dann der Blick am nächsten Morgen. Die kalte Luft (unsre Fenster waren zugefroren!!!) und der strahlend blaue Himmel machten mit dem Schnee auf den Bergen allerdings mehr Lust die Ski anzuschnallen als sich die Wanderschuhe zu schnüren. Spätestens nach den ersten Metern war jeder Zweifel weggeblasen und wir stiefelten los. Überragt wird die ganze Tour von Ngaurohohe, dem Schicksalsberg aus Herr der Ringe. Und ja, er ist wirklich so steil wie er da aussieht... Durch Schnee- und Lavafelder ging es hinauf auf den Tongariro, der uns einen spektakulären Blick über blaue Vulkanseen, Lake Taupo und die umliegenden Berge bot. Vorbei an einem kaminroten Krater, den türkisfarbenen Emerald Lakes, Blue Lake und immer mit faulen Eiern in der Nase wanderten wir zusammen mit vielen anderen Verrückten über das gesamte Vulkanmassiv. Mit dem blauen Himmel und Sonnenschein hatten wir es nicht besser erwischen können, wie uns eine lustige alte Wanderomi versicherte: "as good as it gets". Der dazugehörige Wanderopi war ziemlich neidisch auf Michis geiles, neues Flanellhemd. x) Beide waren wir uns einig, dass wir mal genau so werden wollen, wenn wir alt sind ;)


Gerade frisch zurück vom Berg schwangen wir uns in unser Paulchen und brausten zurück nach Taupo, um da den Anderen die Nase lang zu machen. Allerdings braucht so ein verspannter Wandererrücken etwas Wellness. Wofür man in Deutschland ein Heidengeld zahlt, das gibts in Neuseeland gratis, und zwar legten wir uns gemütlich in einen heißen Thermalwasserfall am Waikato River. Wenn nicht Michi seinen Mp3-Player da verloren hätte, wäre es wohl der perfekte Tag gewesen.


Am nächsten Tag musste er das dann gleich wieder ausgleichen. Nachdem uns Niki und Simon schon die ganzen Tage in den Ohren lagen, wie genial die Bungy-Location in Taupo sei, hatte sich der Gedanke, wirklich zu springen, in seinem Kopf festgesetzt. Dort angekommen wussten wir auch, warum sie als schönster Bungyspot Neuseelands gilt. Von einer Plattform, die 10 Meter über weiße Klippen und den tiefblauen Waikato River herausragt, gehts 47 Meter in die Tiefe. Bei dem Anblick gabs kein Halten mehr. Einfach ein Wahnsinnsgefühl, sich einfach nach vorne fallen zu lassen... Als wäre das noch nicht genug, fuhren wir danach noch einmal klettern und ließen dann das Wochenende mit einem Barbecue im Sonnenuntergang direkt am Ufer des Lake Taupo ausklingen. Schon sehr fein, sich mal gemeinsam 3 Kilo Fleisch "reinzuziehen", wenn man ansonsten gut aber doch sparsam kocht.


Überfüllt mit Essen und Eindrücken machten wir uns an dem Abend wieder auf den Weg zurück nach Napier. Schließlich wollten wir ja am Montag direkt wieder nach Arbeit suchen. Nachdem die ersten Versuche ähnlich entnervend und erfolglos blieben, hatten wir am Dienstag dann Glück. In einem orchard (Obstgarten) versprach man uns Arbeit für den nächsten Tag. Am Anfang waren wir noch sehr skeptisch, nach den ersten 3 Tagen aber versicherte uns Brendon, der orchard manager, dass er uns auf jeden Fall behalten wolle. Seitdem dünnen wir für einen Hungerlohn Pfirsiche aus. Mittlerweile sind wir aber zum Glück so viel schneller geworden, dass wir unseren Lohn (wir werden pro Baum bezahlt), um einiges steigern konnten. So verdienen wir zwar trotzdem nur 7-8 die Stunde, aber immerhin etwas. Untergekommen sind wir für diese Zeit gemeinsam mit Marco und Svenja in einem Hostel in Hastings, das leider ziemlich voll und auch nicht das sauberste ist. Dafür bezahlen wir auch nur 25 Euro pro Nase in der Woche, wenn wir im Van schlafen. Ganz ok also. Damit sind wir mit Dusche, Küche und Internet für die Arbeitswoche versorgt.
Nach gerade 8 Arbeitstagen ist schon irgendwie Alltagstrott eingetreten und wir freuen uns schon darauf, wieder auf die Straße zu gehen und den Rest von Neuseeland zu sehen. Aber so haben wir wenigstens ein Ziel...


Liebe Grüße
Pfirsich-Michi & Pfirsich-Melli

2 Kommentare:

  1. wow, klingt toll die Wanderung, das Bungyjumpen und das Pfirsichpflücken ^^ dann arbeitet schön weiter, damit ihr weitere schöne Tage on the road verbringen könnt und uns erzählen könnt =)
    liebe grüße

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  2. Haaaaallooooo!!! Genug gearbeitet, ein Eintrag ist faellig!!! Oder haben euch die Pfirsiche so eingenommen? ;)
    Lieben Gruss
    Monika

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