Hallo mal wieder – diesmal schon aus dem Jahr 2010! Wahnsinn…
Nach unserem sommerlichen Weihnachtsabend am Strand war es das auch schon wieder mit Weihnachtsstimmung bei uns. Deshalb suchten wir die Weihnachtsfeiertage ein Internetcafe in der über die Feiertage beinah ausgestorbenen Gegend um Wellington, um mit der Webcam wenigstens einen Blick auf den Weihnachtsbaum zu Hause zu erhaschen. Es war schön, per Skype oder Telefon mit allen daheim ein bisschen zu quatschen. Gerade an diesen Tagen ist es mal nicht leicht, am anderen Ende der Welt zu sitzen und so war das Heimweh bei uns allen ein wenig zu spüren, was unter uns allen zu kleineren Turbulenzen führte.
Passend dazu merkten wir, dass die Gegend um „Windy Welli“ wirklich so stürmisch ist, wie man immer hört. Die ganzen 2 Wochen, die wir hier verbracht haben, gab es kaum eine Zeit in der uns nicht Töpfe, Hüte und Sonnenbrillen davon geblasen wurden.
Bevor es über Silvester in die „große“ Stadt ging, zog es uns nochmal an die raue Ostküste nach Castlepoint. Fast 70 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt liegt eine kleine Ansammlung von Ferienhäusern malerisch inmitten von Sandsteinriffs, Surfstränden und einem spektakulären Leuchtturm. Als wir am Fuß des Leuchtturms über die Felsen kletterten, entdeckten wir auf der Seeseite des Riffs einen Höhleneingang, in den die Wellen hinein brachen. Weil wir wussten, dass unter dem Leuchtturm eine Höhle zu erkunden war, dieser Eingang aber nicht zugänglich war, probierten wir es auf der anderen Seite der Felsen. Dort hatten wir mehr Glück. Das Einzige was uns an unserer Höhlentour hinderte, war ein Seelöwe, der sich direkt vor dem Eingang zum Schlafen hingelegt hatte und nicht den Eindruck machte, das Feld räumen zu wollen. Mit viel Geduld und Melli’s nachgeahmten Seehundgeheul (es hört sich nicht wirklich so an ;)) gelang es uns, den Faulpelz zu vertreiben. Zur Mitte hin wurde die Höhle immer weiter und mit den herein krachenden Wellen konnte man sich gut vorstellen, dass hier früher Piraten ihre Schätze versteckten.
Nachdem wir am nächsten Tag die Aussicht von Castle Rock über die Ostküste genossen, Surfern zugeschaut und uns selbst in die kalten Fluten gestürzt hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Wellington. Die Nacht verbrachten wir an einem schönen Platz am Fuß einer kleinen Gebirgskette. Dort hat man an einem warmen Sommertag alles, was man braucht – Bäume zum Slacken, Felsen, von denen man in den klaren, blauen Fluss springen kann, und Feuerplätze. Wegen des stürmischen Wetters kuschelten wir uns – wie schon oft zuvor – mit Marco & Svenja zum Kartenspielen in unseren Paulchen – wir haben ja genug Platz ;).
Nun aber wartete Wellington auf uns. Obwohl Hauptstadt Neuseelands ist Wellington sogar um einiges kleiner als Regensburg – was aber nicht heißt, dass man es beim Feiern und Shoppen nicht ordentlich krachen lassen kann. Zum ersten Mal hier checkten wir in einem Dorm (Mehrbettzimmer) ein. Das Hostel war zwar recht einfach, aber gepflegt und mitten in der Stadt. Bei der Riesenauswahl an Bars und Kneipen konnten wir uns nicht noch einen Tag bis zu Silvester gedulden und zogen um die Häuser. Dementsprechend ließen wir den nächsten Tag langsam angehen und beschränkten uns auf eine ausgedehnte Shoppingtour, um unser Outdoor - Equipment zu vervollständigen. Abends verwöhnten die Mädels die Jungs mit gesunden, aber leckeren (da waren Sprossen drin x)) Tortillawraps. Bevor wir durch die Clubs ziehen wollten, besuchten wir Hendrik in der Wohnung einer seiner Freundinnen, wo er schon seit vor Weihnachten wohnte. Bis wir uns dort auf „Betriebstemperatur“ gebracht hatten, war es schon fast Mitternacht. Als wir dann noch mitbekamen, dass fast alle Clubs 40 Dollar Eintritt wollten, gingen wir in eine Bar mit Live-Funk-Band und tanzten dort unsre Füße wund. Der Jahreswechsel selbst war leider relativ unspektakulär, weil die Kiwis nicht von Feuerwerk an Silvester halten, und so musste der Countdown auf der Tanzfläche reichen. So hatten wir zwar kein wie gewohntes Neujahr, aber endlich mal wieder einen echt coolen Weggehabend. Auf dem Heimweg waren wir alle ziemlich gut drauf und sogar Melli konnte ihrem Heißhunger auf einen Burger nicht widerstehen (was was heißen will ;)). Es war sogar um 5 auf der Straße noch die Hölle los, was recht untypisch für Neuseeland ist. So gesehen sollte eigentlich immer Silvester sein ;)
An dieser Stelle euch allen noch ein verspätetes: Frohes, neues Jahr!!!
Die verbleibende Zeit in Wellington nutzten wir, um uns auszuschlafen und ausgedehnte Spaziergänge durch den botanischen Garten und das Te Papa Museum zu machen. Auf jeden Fall werden wir noch mehr Zeit für das Museum verwenden, wenn wir zurückkommen, weil man dort mal richtig was über Neuseeland lernen kann.
Weil unsere Fähre auf die Südinsel erst heute Nacht geht, war noch einige Zeit zu überbrücken. Also beschlossen wir zu fünft, an das Südkap der Nordinsel, Cape Palliser, zu fahren und dort noch ein wenig zu wandern. Leider klappte unsere geplante Zweitages-Tour von den Pinnacles runter zum Leuchtturm am Kap nicht, weil die beiden Mädels kränkelten und wir nicht vom Wind schon auf die Südinsel geweht werden wollten. Also kämpften wir uns mit dem Auto durch den Sturm zum Cape. Der Wind war so stark, dass wir echt Angst bekamen, unser Paulchen könnte umfallen, und Marco’s Fahrertür ausgebrochen ist.
Auf dem Rückweg machten wir beide uns noch auf zu den Pinnacles, beeindruckende, ausgewaschene Sandsteinformationen. Unglaublich was Wasser mit Felsen machen kann…
Noch ein Beispiel dafür fanden wir später, als wir mit Hendrik zusammen einen unterirdischen Fluss erkundeten, der eine über 100 Meter lange Höhle in den Fels gefressen hat. Highlight dieser Entdeckertour waren die unzähligen Glowworms, die einen unglaublichen Sternenhimmel an die Höhlendecke zauberten.
Die letzte Zeit bevor es auf die Fähre geht, verbrachten wir wieder am Fluss mit Lagerfeuer und viel Bier. Auf jeden Fall können wir es beide kaum noch erwarten, endlich auf die Fähre und so auch auf die Südinsel zu kommen!
Liebe sommerliche Grüße
Melli & Michi
Mittwoch, 6. Januar 2010
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Und, wie gefaellt's euch auf der Suedinsel? Bin neeeeuuuugiiiiieeeriiiiig!!! :)
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